Staubmagnet
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Schlimmste, was einer Stadt überhaupt passieren kann: die Einrichtung einer Umweltzone. In einer solchen Zone wird alles Umwelt und damit grün. Selbst noch so farbenfroh strahlende Autos dürfen dann nur noch in die Zone einfahren, wenn ein schmuckloser grüner Aufkleber ihre Windschutzscheibe verunstaltet. Dieses Unheil kann nur abwenden, wer die Feinstaubbelastung möglichst gering hält.
Wie aber schafft Dresden, was Millionen Hausfrauen ein Leben lang nicht schaffen, obwohl sie ihren herkömmlichen Besen längst gegen einen dreimal wirksameren Staubmagneten getauscht haben? Die Antwort auf diese Frage bleibt die Stadtverwaltung den Bürgern bisher genauso schuldig wie die Auskunft darüber, ob Gerüchte zutreffen, denen zufolge sie bereits erfolgreich das erste Mittel testet, das tatsächlich gegen hartnäckige Fett- und Kalkablagerungen wirkt.
(Erstmals veröffentlicht in Sächsische Zeitung, Magazin, 12. Januar 2013) Mehr Kolumnen gibt es hier.