Geld her!

Die Europäische Zentralbank (EZB) will neue Banknoten einführen und verspricht, dass die Geldscheine dann sicherer werden. Das begrüßen wir, denn längst ist offensichtlich, dass mit unserem Geld etwas nicht stimmt. Auffällig ist seine rasant sinkende Haltbarkeit. Dauerte es vor zehn Jahren noch zwei Minuten, bis 50 Euro an der Zapfsäule verbraucht waren, so ist heute nach dreißig Sekunden Schluss. Auch haben die meisten Leute noch immer nicht begriffen, dass Geld nur dann fleißig für sie arbeitet, wenn sie selbst nicht dafür gearbeitet haben.

Noch ist nicht bekannt, welche Sicherheitsvorrichtungen die EZB in die Geldscheine einbauen will. Gemunkelt wird über eine Ausgabensperre und eine Schuldenbremse. Die sächsische Regierung preschte zudem mit einer Initiative nach vorn, die geeignet ist, die Verbundenheit der Bürger mit ihren neuen Banknoten zu festigen: Statt der bisher üblichen Seriennummer soll jeder Geldschein das Kfz-Kennzeichen seines Besitzers tragen.

(Erstmals veröffentlicht in Sächsische Zeitung, Magazin, 10. November 2012)
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