Nachrichten-Experiment (Teil 2)
Im ersten Teil (hier nachzulesen) hatte ich beschrieben, wie ich Studenten in drei Gruppen jeweils eine TV-Nachrichtensendung und eine überregionale Tageszeitung miteinander vergleichen lasse. Sie schreiben jeweils die Themen der Sendung an ein Flipchart und kreuzen dann an, welches davon auch in der Zeitung vorkommt.
Nun gebe ich den drei Gruppen noch je eine Regionalzeitung, natürlich vom gleichen Tag. Im aktuellen Beispiel sind das die Freie Presse, die Sächsische Zeitung und die Thüringer Allgemeine. Ich schreibe inzwischen die Themen aller Nachrichtensendungen in eine Tabelle, für die ich im aktuellen Beispiel zwei Flipchartbögen verwendet und mit Malerkrepp an die Wand geheftet habe.
Haben die Studenten ihre Regionalzeitungen durchgesehen, trage ich auf Zuruf zusammen, welche der in der Tabelle genannten Themen in welcher Nachrichtensendung und in welcher Zeitung vorkommen. Dabei entsteht eine bunte Tabelle, die hier etwas wirr aussieht, sich aber den Studenten im Prozess der gemeinsamen Erarbeitung erschließt.
In dieser Tabelle identifizieren wir dann die Top-Themen, also diejenigen, die am häufigsten vorkommen. Außerdem schauen wir, welche Themen wir für wirklich wichtig (relevant) halten. Das ist natürlich eine subjektive Auswahl, die ich in erster Linie die Studenten selbst treffen lasse.
Mit so vielen bunten Wörtern, Zahlen, Kreuzen und Linien ausgestattet, können wir viel besser zur grauen Theorie übergehen, die sich damit befasst, welche Faktoren dem Nachrichtenwert innewohnen. Aber das, liebe Leute, könnt Ihr ja selbst in der Fachliteratur nachlesen